Marktpositionierung
Aktuelle Positionierungen
GELDMARKT |
nicht gewichtet |
ANLEIHEN |
neutral |
STAATSANLEIHEN/BESICHERTE ANLEIHEN | neutral |
UNTERNEHMENSANLEIHEN HIGH GRADE | neutral |
UNTERNEHMENSANLEIHEN HIGH YIELD | neutral |
ANLEIHEN EMERGING MARKETS | neutral |
AKTIEN |
neutral |
REGIONEN |
|
USA | untergewichtet |
EUROPA | neutral |
JAPAN | neutral |
EMERGING MARKETS | übergewichtet |
STILE |
|
VALUE | übergewichtet |
GROWTH | untergewichtet |
MINIMUM-VARIANZ | stark untergewichtet |
SMALL CAPS | übergewichtet |
ALTERNATIVE INVESTMENTS |
|
WANDELANLEIHEN | neutral |
ROHSTOFFE | nicht gewichtet |
per 31.05.2024 |
Legende: 5 Stufen: stark untergewichtet, untergewichtet, neutral, übergewichtet, stark übergewichtet.
Ausnahmen: Rohstoffe - nicht gewichtet, übergewichtet oder stark übergewichtet
Thema das Monats
Eine erste Zinssenkung in der Eurozone ist getan. Nach zehn Anhebungen zwischen Juli 22 und September 23 und einer Erhöhung des Hauptrefinanzierungssatzes von 0 auf 4,5 %, setzte die EZB am 6. Juni einen ersten Schritt in die Gegenrichtung. Auch wenn die Senkung mit 0,25 %-Punkten homöopathisch erscheint, ist sie doch ein wichtiges Zeichen für die Finanzmärkte und die Realwirtschaft. Da die EZB als oberstes Ziel die Preisstabilität hat, muss sie behutsam vorgehen, um nicht ein Wiederaufflammen der Inflationsrate zu erwirken. Gleichzeitig, und obwohl kein offizielles Mandat besteht, hat die EZB sehr wohl ein Auge auf die Realwirtschaft. Sie beobachtet auch mit Argusaugen den größer werdenden Schuldenberg und die Schuldentragfähigkeit der Staaten - die Euro-Staatsschuldenkrise ist noch nicht so lange her. Ein rasantes Senken der Leitzinsen ist unter den genannten Voraussetzungen nicht zu erwarten – ein bis zwei weitere Schritte bis Jahresende dürften realistisch sein. Ein rascherer Zinssenkungszyklus ist auch nicht erstrebenswert, denn dieser impliziert eine eintretende Rezession, die sich niemand in der Eurozone wünscht.
Was sind nun die Implikationen für Kreditnehmer, Sparer und Anleger?
Sinkende Zinsen sind grundsätzlich gut für die Kreditnehmer – seien es Staaten, Unternehmen oder Personen. Vorausgesetzt, dass variable Zinssätze vereinbart wurden oder eine Umschuldung/Refinanzierung mit besseren Konditionen möglich ist. Für Sparer hingegen verschlechtern sich die Möglichkeiten. Hier gilt es gut zu beobachten, wie schnell die Zinsen sinken und dementsprechend längere Laufzeiten zu suchen. Das ist gar nicht so einfach, da aufgrund der inversen Zinsstruktur derzeit länger laufende Spareinlagen weniger abwerfen als kürzer laufende. Aber jede inverse Zinsstruktur hat sich bislang aufgelöst. Für Wertpapieranleger ist das Umfeld sinkender Zinsen sehr attraktiv, da im Anleihesegment Kursgewinne winken (hohe Renditen wurden eingeloggt) und die Aktienbewertung günstiger wird (zukünftige Gewinne und Erträge werden mit einem niedrigeren Zinssatz abdiskontiert). Somit zeigt sich alles sehr konstruktiv für den Anleihen- und Aktienmarkt. Einen Disclaimer gibt es dann doch: Alles unter der Voraussetzung, dass keine Rezession eintritt, aber davon gehen wir derzeit nicht aus.
Detail am Rande: Den Inflationsschub und die damit einhergehenden Zinsanhebungen in den letzten Jahren hat man nahezu in allen größeren Volkswirtschaften der Welt beobachten können. Die Eurozone ist einer der „first mover“, die die Zinswende eingeläutet hat. Abgesehen von einigen Emerging-Markets-Ländern in Osteuropa sowie Süd- und Mittelamerika, waren nur die Schweizer, Schweden und Kanadier schneller mit dem ersten Schritt. Die USA werden aber vermutlich noch heuer im Herbst folgen. Auf der anderen Seite gibt es nur sehr wenige Staaten, die sich noch im Zinsanhebungszyklus befinden. Ein prominentes Beispiel ist Japan, das sehr lange an der Nullzins-Politik festgehalten hat, diese aber doch aufgeben musste. Ein anderes Beispiel ist die Türkei, die nach wie vor die hohe Inflation (zuletzt 75 %) einzufangen versucht.
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