Collaborative Engagment in der Praxis

Juventus Turin und das Finanz-Foul: Asset Manager üben Druck aus

Christoph Stöbich

Christoph Stöbich, ESG-Experte bei KEPLER

Nahezu vier Billionen Euro schwer wiegt das Collaborative Engagement von ISS ESG, an dem sich KEPLER als einer von rund 100 Asset Managern seit einigen Jahren beteiligt. Neben dem KEPLER-Engagement, bei dem wir direkt den aktiven Dialog mit investierten Unternehmen suchen, liegt der Vorteil des ISS ESG Collaborative Engagements darin, dass ein größerer und gebündelter Einfluss auf Unternehmen ausgeübt werden kann.

 

Das kollaborative Engagement

ISS ESG führt jährlich mit ca. 100 börsennotierten Unternehmen Engagement-Dialoge. Bei diesen Unternehmen werden im Rahmen des Norm-Based Research soziale und ökologische Kontroversen festgestellt, die nicht im Einklang mit etablierten Standards für verantwortungsvolles Geschäftsgebaren sind. Zu Beginn des Engagements werden klare und umsetzbare Ziele definiert. Diese orientieren sich an den branchenspezifischen Standards und den einschlägigen Industriestandards des Unternehmens. Offenlegung, Implementierung, Behebung und Beendigung sind die vier Hauptziele, deren Fortschritt mit Hilfe von Meilensteinen gemessen wird. Im Laufe des Engagements werden die Informationen, die vom Unternehmen zur Verfügung gestellt werden, den festgelegten Zielen gegenübergestellt und von den ISS ESG-Analysten bewertet. Wurden die Ziele erreicht und somit die Kontroversen behoben, wird das Engagement abgeschlossen. Liegen keine ausreichenden Informationen zur Feststellung der Zielerreichung vor, wird der Engagement-Prozess verlängert.

Juventus

Die Kontroversen der alten Dame

Mit dem für das dritte Quartal angesetzten Start neuer Engagement-Dialoge fällt ein Unternehmen auf – passend zum Abschluss der Fußball-EM 2024 und der in Kürze wieder startenden Club-Fußballsaison: Juventus Turin. Der italienische Traditionsverein, aus der Historie heraus als „alte Dame“ bekannt, wird zu den anhaltenden Kontroversen im Bereich Bilanzierungs- und Offenlegungsstandards befragt. Bereits 2021 leiteten die Turiner Staatsanwaltschaft und die italienische Börsenaufsichtsbehörde (Consob) Ermittlungen gegen den italienischen Rekordmeister ein. Der Vorwurf lautet Bilanzfälschung zur Verschleierung erheblicher finanzieller Verluste in Zusammenhang mit Spielertransfers sowie mit Entschädigungsvereinbarungen mit Spielern während Covid-19. Insgesamt sollen zwischen 2018 und 2022 Verluste von über 200 Millionen Euro verschleiert worden sein.

 

Der Einfluss auf die Fußballindustrie

ISS ESG strebt im Rahmen des Engagement-Dialogs vor allem den Erhalt detaillierterer Informationen im Zusammenhang mit den Bilanzzahlen der Jahre 2019, 2020 und 2021 an, die auf Verlangen der Consob 2022 neu dargestellt wurden. Darüber hinaus sollen Einzelheiten über spezifische Abhilfe- bzw. Präventionsmaßnahmen in diesem Zusammenhang erläutert werden. Mithilfe der knapp 100 Asset Manager, die über ein verwaltetes Kundenvermögen von 3,8 Billionen Euro verfügen und sich an diesem Engagement beteiligen, will ISS ESG den Primus des italienischen Profifußballs zu einer verantwortungsvollen Bilanzierung bewegen. Wir als KEPLER verfolgen diesen Engagement-Dialog mit regem Interesse und blicken gespannt auf die weitere Entwicklung von Juventus Turin – auch abseits des Fußballplatzes.

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